Dina Sabbar schneidert Kleid für die Gottesmutter

02.04.2020 - Dina Sabbar ist kreativ, phantasievoll, voller Ideen und und kann perfekt mit Nähmaschine, Schere, Nadel und Faden umgehen. Sie ist Damenschneidemeisterin, lebt und liebt ihr Handwerk. „Hier kann ich meine Leidenschaft, etwas selbst zu kreieren und herzustellen, voll ausleben und ich liebe meinen Beruf“, sagt die Endvierzigerin im Brustton der Überzeugung.

Nach Lehr- und Gesellenjahren hat sie die Meisterprüfung in Düsseldorf abgelegt und hat sich nach einem 10jährigen Engagement bei einer Bekleidungsfirma selbständig gemacht - das war 2011. In ihrer Nähschule „Nähaixklusiv“, inmitten der Kaiserstadt Aachen, auf der Wilhelmstraße 42, gelegen, bringt sie Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern die hohe Kunst des Nähens näher und unterstützt sie bei der Umsetzung ihrer Idee - von der ersten Skizze über das Schnittmuster und Stoffauswahl bis zum fertigen selbstgenähten Kleidungsstück.

Schon früh hat Dina Sabbar ihr Herz an die Nähkunst verloren. Im Teenageralter hat sie Mutters selten benutzte Nähmaschine für sich entdeckt und viele ihrer Kleidungsstücke selbst entworfen und genäht. „Bis heute trage ich nichts von der Stange“, verrät sie. Ihr komplette Garderobe habe sie selbst designet und hergestellt. Prachtexemplare ihrer Handwerkskunst sind in ihrer Nähschule zu bewundern und bei den regelmäßigen Modenschauen, bei denen sie und ihre Kursteilnehmerinnen ihre Unikate präsentieren.

Menschen aus viele Generationen nehmen an ihren Kursen teil, die von montags bis freitags jeweils vormittags und nachmittags (samstags nur vormittags) stattfinden. Nähen, erläutert die Fachfrau, ist modern und trendy. Nähkurse, wie der von Dina Sabbar, steht bei den Frauen im Fokus, die nach etwas besonderem suchen, was es so im Geschäft nicht gibt. „Wir hauen in unseren Kursen nicht die Pullöverchen zusammen, sondern achten auf Qualität.“ Viele ihrer Kursteilnehmerinnen sind Wiederholungstäterinnen und suchen neben der Kreativität auch den Ausgleich zum Alltag.

Besonderes am Herzen liegt Dina Sabbar nachhaltiges Arbeiten. Unter dem Motto Patchwork recycelt sie Stoffreste und erschafft daraus wunderbare Unikate. Eines ihrer Meisterwerke hängt jetzt im Kleiderschrank der Gottesmutter Maria im Aachener Dom. Bei einem Designerwettbewerb des Bistums Aachen „Ein neues Kleid für Maria“ waren Kunstschaffende aufgerufen, für das Gnadenbild der Jungfrau Marie mit dem Christuskind ein neues Gewand zu schneidern. Von den fast hundert eingereichten Vorschlägen wurden dann zwanzig ausgestellt und daraus der Sieger ermittelt. „Ich habe beim Wettbewerb mitgemacht und für Maria ein Kleid geschneidert, das aus Stoffresten besteht, die in einer Farbschattierung von Violett bis Rot kunstvoll auf einen anderen Stoff aufgenäht sind. Der Schnitt ist eine Trapezform und soll die Besonderheit des Stoffes unterstreichen“, so die Künstlerin.

Gewonnen hat Sabbar den Wettbewerb zwar nicht, aber ein anonymer Gönner hat die Umsetzung des Kleides finanziert und die Gottesmutter zeigte sich während der letzten Adventszeit im neuen Kleid. Für Dina Sabbar ist es eine große Ehre und es macht sie stolz, dass sie mit ihrer Handwerkskunst bundesweit auf sich aufmerksam machen konnte. Selbst ihren Sohn im Teenageralter konnte sie von ihrer Kunst überzeugen. Er fragt immer öfters nach, ob sie nicht für ihn ein neuen Kleidungsstück designen und herstellen kann.

Die überzeugte Branderin, die seit ihrer Geburt im Stadtbezirk lebt, ist Heimatverbunden und ein Familienmensch. Für sie käme nicht in Frage Brand und damit auch ihre Mutter zu verlassen. Sie und ihr Mann, ebenfalls sehr familienorientiert, hätten sich nie die Frage gestellt, ihre Zelte außerhalb Brands aufzuschlagen. Für sie ist Brand Heimat, hat eine gute Infrastruktur und dieses Fleckchen Erde berührt ihr Herz. „Meine Mutter, mein Sohn und ich haben den Kindergarten St. Monika und die Marktschule besucht, das prägt und schweißt zusammen“, strahlt die sympathische Branderin.

Weitere Informationen unter www.naehschule-aachen.de



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