Das Brander „Kochstudio“ im „jub“

08.06.2020 - Die Corona-Krise hatte auch das „jub“ erwischt, denn die Einrichtung war wegen der Kontaktsperre komplett geschlossen. „jub“-Leiter Benedikt Dautzenberg hatte seine ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um Vorschläge gebeten, wie sich das „jub“ in der Krise einbringen kann. Den Vorschlag einer Ehrenamtlerin, den typischen „jub“-Salat herzustellen und dann als Mittagstisch an bedürftige Gäste des Jugendzentrums zu verteilen, verwies er zunächst ins Reich der Phantasie und hatte den Vorschlag nicht ernst genommen.

Dann nahm die Idee Fahrt auf. Das „jub“ verfügt über eine Küche und hat als Café eine Gaststättenkonzession. Nach Rücksprache mit dem Bezirksamt und „Umbau“ der Räume, z.B. mit einer Durchgangsschleuse, und unter Einhaltung der Hygienevorschriften, jonglierten die Oberköche Benedikt Dautzenberg und Silke Radermacher mit Töpfen und Pfannen. Waren es anfänglich 17 Essen, die täglich ausgegeben wurden, steigerten sie sich Mitte Mai auf 25 Portionen. Es wurde täglich frisch gekocht. „Wir sind zu Meisterköchen mutiert“, lacht Benedikt Dautzenberg. Die Palette reichte von Kartoffelsalat, über Spätzle bis hin zum Gulasch - zur Freude der Gäste.

Die Speisekarte war im Internet zu lesen und die Gäste holten sich ihre Essen in Behälter ab, um dann zu Hause zu genießen. Finanziell wurde die grandiose Aktion durch den Brander Bürgerverein unterstützt, ohne den das „Kochstudio“ nicht hätte durchgeführt werden können, wie Dautzenberg erläuterte. Nach dem „Kochstudio“ enterten Ehrenamtler die Küche und backten regelmäßig Kuchen, die sie dann an Brander Corona-Helden verteilten.

Darüber hinaus waren die „jubber“ weiter in Aktion. So nähten sie auf Nähmaschinen aus dem Fundes des Jugend- und Begegnungshauses Gesichtsmasken und verliehen Gesellschaftsspiele an ihre Gäste, die zu Hause in Isolation waren.

Wie groß der Zusammenhalt der Mitarbeiter zu ihren Kinder- und Jugendlichen ist, bewiesen Dautzenberg und Radermacher, als sie an rund dreißig Kinder und Jugendliche handgeschrie- bene Brief schickten. „Ich war total geflasht, dass wir auch handgeschriebene Antworten zurück bekommen haben - und das im Jahr 2020“, wertet der „jub“-Chef als riesengroße Wertschätzung seitens der regelmäßigen „jub“-Besucher.

Damit nicht genug: Dautzenberg & Co. stellen drei mal wöchentlich Bauanleitungen für Bastelarbeiten einschließlich Material zur Verfügung und es läuft aktuell ein wöchentlicher Online-Hip-Hop-Kurs auf YouTube.com.

Traurig ist man im „Jub“ über den Ausfall der Gedenkstättenfahrt nach München, des Jubiläumsfestes zum 20. Geburtstag der Einrichtung und des Internationalen Friedenscamps. Das aktuelle Filmprojekt wird auf einen späteren Zeitpunkt 2020 verschoben, ebenso wie die Präsentation des Kulturworkshops.

Das „jub“ erwacht, wie auch z.B. auch das Mobilé, so langsam aus der verordneten Lethargie und wird pö a pö wieder für die Besucher geöffnet. Die Zeiten gibt es im Internet.

https://jubdasnetzsite.wordpress.com/



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